Gesichter der Initiative

 

Mit dem Format „Gesichter der Initiative“ möchten wir die Menschen hinter der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz zeigen, welche in Stadtwerken für den Klimaschutz zuständig sind. Wie wird in Stadtwerken Klimaschutz betrieben? Was sind aktuelle Projekte? Werfen Sie mit uns einen Blick hinter die Kulisse und lernen einige Stadtwerke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen.

 Stellen Sie sich kurz vor. Wer sind Sie und was ist Ihre Aufgabe im Stadtwerk?

 

Eva-Maria Inderelst: Mein Name ist Eva-Maria Inderelst und ich verstärke seit November 2021 bei der SWK das Team der Unternehmensentwicklung. Zu meinen Aufgaben zählen unter anderem die Koordination der internen Kommunikation von Klimaschutzmaßnahmen. Darüber hinaus analysiere ich das Marktumfeld unserer Geschäftsfelder zur Ableitung strategischer Handlungsimpulse für den SWK-Konzern.

 

Tim Bertels: Ich bin Tim Bertels und bin seit Oktober 2021 Teil der SWK-Unternehmenskommunikation. In erster Linie kümmere ich mich um Online-Kommunikation auf verschiedensten Kanälen, digitale Marketing-Aktivitäten sowie Planung und Steuerung von Kampagnen. Dabei ist bei einem Stadtwerk, das nachhaltig wirtschaftet und agiert, das Management von Inhalten und Botschaften zum Thema Nachhaltigkeit Tagesgeschäft.

 

Was hat Sie bewogen der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz beizutreten?

 

Eva-Maria Inderelst: Als regionales Stadtwerk sind wir seit über 150 Jahren nachhaltig und zukunftsorientiert unterwegs; der verantwortungsbewusste Umgang mit endlichen Ressourcen ist Teil unserer DNA. Als Teil der Stadtwerke-Initiative wollen wir den von uns verfolgten Weg gemeinsam mit anderen Stadtwerken und Kommunen weitergehen. Wir sind überzeugt, dass der niedrigschwellige Erfahrungsaustausch uns gegenseitig bereichern wird.

 

Was sehen Sie als die größte Herausforderung in der Umsetzung der Initiative-Kriterien?

 

Eva-Maria Inderelst: Im ersten Schritt besteht für die SWK eine Herausforderung die Treibhausgasbilanz auf einer validen Datenbasis zu erstellen, sodass eine regelmäßige Fortschreibung gewissenhaft erfolgen kann. Hierfür bedarf es Datenerhebungen aus den verschiedenen Gesellschaften.

 

Welche Ihrer Klimaschutzaktivitäten sehen Sie als Leuchtturmprojekt an?

 

Eva-Maria Inderelst: Als besonders hervorzuhebendes Klimaschutzprojekt ist der Bau einer Biogasaufbereitungsanlage zu nennen. Diese befindet sich derzeit in der Fertigstellung und wird demnächst den Betrieb aufnehmen. Dabei wird aus Faulgas Biomethan erzeugt und als erneuerbarer Energieträger ins Erdgasnetz eingespeist. Mit dieser Anlage werden künftig bis zu 15.600 t CO2-Emissionen jährlich eingespart.

 

Gibt es Klimaschutzaktivitäten, die in naher Zukunft geplant sind?

 

Eva-Maria Inderelst: Als nachhaltiges und zukunftsorientiertes Unternehmen plant und realisiert die SWK zahlreiche Klimaschutzaktivitäten. Ein großes Vorhaben stellt hierbei der geplante Bau eines Wärmespeichers in Krefeld dar. Durch den Wärmespeicher können Wärmeerzeugung und -verbrauch zeitlich versetzt erfolgen und dienen somit einer nachhaltigen und sicheren Fernwärmeerzeugung. Der Wärmespeicher wird dabei Emissionen in Höhe von etwa 10.000 t CO2/Jahr einsparen.

 

Was steht bei Ihnen aktuell ganz oben auf der Agenda? Welches Thema beschäftigt Sie gerade aktuell am meisten?

 

Eva-Maria Inderelst: Aktuell beschäftigen wir uns seitens der SWK intensiv mit der Erstellung der Treibhausgasbilanz für den SWK-Konzern und der Ableitung von Klimaschutzzielen.

 

Wie arbeiten Sie persönlich konkret am Thema Klimaschutz? Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?

 

Eva-Maria Inderelst: Als Unternehmensentwicklerin sammle und bündle ich Maßnahmen, die Klimaschutzaktivitäten umfassen und halte deren Umsetzung nach. Damit das gelingt, bedarf es eines intensiven Austauschs und einer engen Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Geschäftsfeldern. Darüber hinaus sichte ich die (Fach)presse, um aktuelle Entwicklungen im Markt aber auch in Krefeld generell zu beobachten.

 

Tim Bertels: In der Unternehmenskommunikation ist es vor allem wichtig, sämtliche SWK-Projekte, die im Zusammenhang mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit stehen, im Blick zu behalten. So kann über deren Zwischenstände bzw. Finalisierung kommuniziert werden. Dieser Blick liegt auch auf den aktuellen Entwicklungen oder Trends, sodass wir jeweils mit den verschiedenen Abteilungen abwägen können, welche Botschaften wir proaktiv nach innen und außen, verstärkt über unsere Social-Media-Kanäle, tragen wollen.

 

 

 

 

 

 

Stellen Sie sich kurz vor. Wer sind Sie und was ist Ihre Aufgabe im Stadtwerk?


Daniel Steube: Daniel Steube, 39 Jahre jung, verheiratet, 3 Kinder Bei den Stadtwerken bin ich als Energiemanagementbeauftragter verantwortlich für den Betrieb des Energie- und Klimamanagementsystems. Betreuung von Geschäftskunden bei Energieeffizienzfragen, Förderberatung, Energieaudits nach DIN 16247, Energiemanagement, Umweltmanagement und EMAS. Zudem plane ich die Umsetzung von Erneuerbaren-Energien-Projekten.

Was hat Sie bewogen der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz beizutreten?
Daniel Steube: Wir sind 1963 in die KWK Erzeugungstechnik eingestiegen und haben seitdem unser Fernwärmenetz immer weiter ausgebaut. Wo andere den Umstieg auf Gas erst gestalten, werden wir in den nächsten Jahren immer weiter auf erneuerbare Wärmeerzeugung umbauen. Mit dem Beitritt in die Initiative wollen wir uns selber verpflichten, nicht nachzulassen und unsere Ideen und Wissen im Netzwerk teilen.

Was sehen Sie als die größte Herausforderung in der Umsetzung der Initiative-Kriterien?
Daniel Steube: Herausforderungen sind da, um sie anzunehmen. Da wir tatsächlich an allen Kriterien schon länger arbeiten, ist die größte Herausforderung, diese zu Vereinen und in eine regelmäßige Bearbeitung und Weiterentwicklung überzugehen.

Welche Ihrer Klimaschutzaktivitäten sehen Sie als Leuchtturmprojekt an?
Daniel Steube: Zum einen haben wir unsere Klärwasser-Wärmepumpe, welche Restwärme aus geklärtem Abwasser zieht, bevor dieses in den lokalen Fluss eingeleitet wird.
Zum anderen geht in den nächsten Tagen unser iKWK-Projekt, bestehend aus einem 9.200m² großen Solarkollektorfeld, einer Flusswasser-Wärmepumpe und zwei BHKW-Gasmotoren an Netz.

Gibt es Klimaschutzaktivitäten, die in naher Zukunft geplant sind?
Daniel Steube: Bevor wir weitere Erzeugungsprojekte umsetzen, werden erst mal die Speicherkapazitäten im Fernwärmenetz ausgebaut. Hierzu planen wir eine Erneuerung unserer Wärmespeicher am HKW-Mitte in 2023. Ein Jahr später soll dann ein neuer Wärmespeicher im Stadtgebiet gebaut werden. Nächste Erzeugungsprojekte werden sein: Oberflächennahe Geothermie und Windwärme

Was steht bei Ihnen aktuell ganz oben auf der Agenda? Welches Thema beschäftigt Sie gerade aktuell am meisten?
Daniel Steube: Da ich vielseitig unterwegs bin, beschäftigen mich viele Themen zugleich. Neben Energieaudits bei Kunden stecke ich die meiste Energie zurzeit in die Klimaneutralstellung der Stadtwerke, der Alten Hansestadt Lemgo und einigen Kunden, dessen Umweltmanagementsystem ich betreue.

Wie arbeiten Sie persönlich konkret am Thema Klimaschutz? Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?
Daniel Steube: Ich integriere zurzeit ein Klimamanagement in unser Energiemanagementsystem. In einem Team bearbeite ich hier die täglichen Fragen rund um das Thema Klimaschutz. Zudem berate ich Tag für Tag Kunden zu Energieeffizienzfragen, welche in der Regel immer mit Klimaschutz einhergehen. Wo Energie eingespart werden kann, werden auch Treibhausgase vermieden. Dabei arbeite ich die verschiedenen Aufgaben bei und für die Kunden ab und habe dabei immer ein Ohr bei den Ideen und Sorgen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.

 

 

 

 

 

Stellen Sie sich kurz vor. Wer sind Sie und was ist Ihre Aufgabe im Stadtwerk?


Susanne Rems: Mein Name ist Susanne Rems. Als Leiterin des Fachbereichs Konzernstrategie/Konzernentwicklung habe mit meinem Team alle Zukunftsthemen im Blick. Die Energiewende ist m.E. die größte Herausforderung, vor der wir alle aktuell stehen. Wir haben uns als Stadtwerke Bonn Konzern zur einer CO2 Neutralität bis 2035 verpflichtet. Diesen Prozess aufzubauen und mitzugestalten ist für mich eine sehr wertvolle Aufgabe.

Was hat Sie bewogen der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz beizutreten?
Susanne Rems: Wir haben den Beschluss zur CO2 Neutralität bis 2035 bereits in 2019 gefasst und uns so schon vergleichsweise früh auf diesen Weg begeben. Die Zielsetzung einer CO2 Neutralität erfordert eine sektorenübergreifende Betrachtung. Es gibt kein Konzept für klimaneutrale Lösungen, das auf alle Kommunen gleichermaßen übertragbar ist. Der Beitritt zur Stadtwerke-Initiative Klimaschutz ermöglicht einen Austausch mit anderen Stadtwerken. So können wir voneinander lernen und werden auch von der ASEW auf unserem gemeinsamen Weg unterstützt.

Was sehen Sie als die größte Herausforderung in der Umsetzung der Initiative-Kriterien?
Susanne Rems: Die Klimaneutralität spielt für uns auf mehreren Ebenen eine große Rolle. Zum einen betrifft das unsere eigene Leistungserstellung, zum anderen unterstützen die Stadtwerke die Stadtverwaltung innerhalb des Konzerns Stadt Bonn bei der Erreichung der CO2-Neutralität, und zusätzlich geht es um eine gute Klimabilanz bei unseren Produkten und Dienstleistungen,
die es unserem Kundenkreis ermöglichen, ihren individuellen Beitrag zu leisten.
Hinter diesen Perspektiven stehen viele Maßnahmen und Ansatzpunkte, für die Ziele definiert und langfristige Strategien festgelegt werden müssen. Hier sind auch Zukunftstechnologien mit all ihren Unsicherheiten wie bspw. Wasserstoff in die Betrachtung miteinzubeziehen. Diese vielschichtige und komplexe sektorenübergreifende Herangehensweise sehe ich als die größte Herausforderung.


Welche Ihrer Klimaschutzaktivitäten sehen Sie als Leuchtturmprojekt an?
Susanne Rems: Seitens unserer Müllverwertungsgesellschaft wird eine Test-Laboranlage betrieben, mit dem Ziel, eine effektive Reduktion von, bei der Abfallverwertung entstehendem, CO2 zu erreichen. Ebenfalls ist die Substitution von Heizöl für den Brennerbetrieb durch aus CO2 gewonnenem Methanol vorgesehen. Das sind Leuchtturmprojekte, deren Erkenntnisse in die weitere Betrachtung und Planung einbezogen werden.

Gibt es Klimaschutzaktivitäten, die in naher Zukunft geplant sind?
Susanne Rems: Selbstverständlich, wir beschäftigen uns in allen Geschäftsfeldern mit Klimaschutzaktivitäten.  So stellen wir unseren Fuhrpark sowie unsere Busflotte sukzessive auf Elektromobilität um, erweitern unser Mobilitätskonzept um Sharingmodelle, wir sind Partner beim Ausbau „Solares Bonn“, unser Strommix beinhaltet jetzt bereits 82 % erneuerbare Energien, wir bauen die Fernwärme aus und entwickeln uns insgesamt zum Energiedienstleister. Wir bieten zudem alternative Wärmelösungen an, auch im Contractingmodell und haben die Errichtung von 500 Ladesäulen bis 2025 vorgesehen, um nur einige Beispiele zu nennen.


Was steht bei Ihnen aktuell ganz oben auf der Agenda? Welches Thema beschäftigt Sie gerade aktuell am meisten?

Susanne Rems: Unsere Aufsichtsratsgremien werden im Rahmen von Workshops den Prozess zur CO2 Neutralität bis 2035 mitgestalten. Wir haben gemeinsam die Themen priorisiert, die wir angehen möchten. Aktuell bereiten wir im Projektteam den Wärmeworkshop vor.

Wie arbeiten Sie persönlich konkret am Thema Klimaschutz? Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?
Susanne Rems: Zunächst einmal bin ich grundsätzlich der Auffassung „You go first“. Daher fahre ich meist mit dem Rad zur Arbeit oder natürlich mit unserem ÖPNV. Als SWB Kundin beziehe ich unsere klimafreundlichen Produkte der Stadtwerke Bonn.

Als Programmleiterin CO2 Neutralität bin ich zentrale Ansprechpartnerin für die Konzerngesellschaften. Mein Projektteam und ich sind für die Programmsteuerung verantwortlich, wir koordinieren die CO2 Bilanzerstellung, das Monitoring, Workshops und Machbarkeitsstudien. Wir bereiten Gremienvorlagen und Informationen auf und natürlich sind wir vielschichtig vernetzt, wie z.B. in der Klimainitiative der ASEW und vielen mehr.

 

 

 

 

Stellen Sie sich kurz vor. Wer sind Sie und was ist Ihre Aufgabe im Stadtwerk?


Thomas Clauss: Mein Name ist Thomas Clauss. Ich wurde in den 90er Jahren während des Studiums in Massachusetts (USA) zum ersten Mal mit den Themen Klimawandel und Klimaschutz konfrontiert. Seit damals hat mich dieses Thema nie wieder losgelassen, so dass ich heute bei den Stadtwerken u.a. das Klimamanagement betreue.

Was hat Sie bewogen der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz beizutreten?
Thomas Clauss: Im Rahmen der aktuellen Entwicklung der Energiewirtschaft und des Klimawandels wird es zunehmend wichtiger, sich über Arbeitskreise und Partnerschaften zu vernetzen. Mit Blick auf den Klimawandel tun die Stadtwerke Tübingen dies schon sehr lange. Diesen Weg möchten die swt nun weiter konsequent fortsetzen und haben sich deshalb entschieden, dieser neuen Initiative beizutreten.

Was sehen Sie als die größte Herausforderung in der Umsetzung der Initiative-Kriterien?
Thomas Clauss: Die Darstellung eines transparenten und fundierten Reduktionspfads wird eine der größten Herausforderungen werden.

Welche Ihrer Klimaschutzaktivitäten sehen Sie als Leuchtturmprojekt an?
Thomas Clauss:

Ausbaupfad bei den Erneuerbaren Energien seit 2011
Starker Ausbau der Fernwärmeversorgung
Sonderprojekte wie z.B. die weltweit erste Schnellladestation für Batteriezüge (genannt VOLTAP)
Zertifizierung unserer CO2-Bilanz

Gibt es Klimaschutzaktivitäten, die in naher Zukunft geplant sind?
Thomas Clauss:

Bau einer der größten Solarthermie-Parks in Süddeutschland ab 2023 an einem Standort nahe der Stadtwerke-Zentrale
Bau einer Abwärme-Nutzungsinfrastruktur an der Tübinger Kläranlage zum Ausbau des Fernwärme-Netzes und des regenerativen Anteils an der Fernwärmeversorgung

Was steht bei Ihnen aktuell ganz oben auf der Agenda? Welches Thema beschäftigt Sie gerade aktuell am meisten?
Thomas Clauss: Der swt-Reduktionspfad CO2 sowie die dafür erforderlichen Maßnahmen

Wie arbeiten Sie persönlich konkret am Thema Klimaschutz? Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?
Thomas Clauss:

Ich bereite derzeit die CO2-Bilanz für 2021 vor
Der Reduktionspfad CO2 wird monatlich aktualisiert und von mir auf Konsistenz und Plausibilität geprüft.

 

 

 

 

 

 

 Stellen Sie sich kurz vor. Wer sind Sie und was ist Ihre Aufgabe im Stadtwerk?


Tafil Pufja:
Ich bin seit April 2020 Geschäftsführer bei den Stadtwerken Meerbusch Willich. Als regionaler Energieversorger befinden wir uns mitten in einer Transformation: hin zu einem flexiblen und kreativen Dienstleister, der die Energiewende vor Ort aktiv voranbringt, der für seine Kunden auch in herausfordernden Zeiten ein verlässlicher Partner bleibt und der seinen Mitarbeitenden ein Arbeitsumfeld bietet, das sie aktiv mitgestalten können. Diese Transformation gemeinsam mit den rund 200 Mitarbeitenden der Stadtwerke zu gestalten – das ist meine wichtigste Aufgabe.

Christian Mario Sagner:
Seit April 2011 leite ich den Vertrieb Geschäftskunden und das energienahe Dienstleistungsgeschäft der Stadtwerke Meerbusch Willich. Die klassischen Vertriebsaufgaben sind im Energiesektor nicht mehr ohne das große Thema der Nachhaltigkeit zu denken: Wie werden wir als kommunaler Anbieter den komplexen Anforderungen unserer Kund:innen mit ökologischen, nachhaltigen Produkten und Lösungen gerecht? Das ist in meinem Job zunehmend der Fokus.

Was hat Sie bewogen, der Stadtwerke-Initiative Klimaschutz beizutreten?


Tafil Pufja: Die Folgen des Klimawandels gefährden die Ökosysteme an Land und in den Ozeanen. Noch ist es möglich, diese gravierenden Veränderungen zu verlangsamen und die Auswirkungen für Mensch und Umwelt zu begrenzen. Maßnahmen zum Klimaschutz sind daher eine Menschheits-Aufgabe. Stadtwerke können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten, gerade auch die kleineren Akteure vor Ort. Wir sind in den regionalen Strukturen verankert und haben einen guten Draht zu den Menschen, die hier leben. Es ist unser Job, die lokale Energiewende mit Leben zu füllen, sie zu gestalten und zu vermitteln. Gleichzeitig sind wir über diese Initiative Teil eines größeren Ganzen. Wir Stadtwerke bereichern uns gegenseitig mit Ideen, unterstützen uns und diskutieren miteinander. Es ist sinnvoll, die Welt nicht alleine neu zu erfinden.

Was sehen Sie als die größte Herausforderung in der Umsetzung der Initiative-Kriterien?


Christian Mario Sagner: Wir haben bislang keinen Nachhaltigkeitsbericht erstellt, es gibt daher keine Routinen und Prozesse, an die wir anknüpfen könnten. Heißt also, dass wir erst einmal damit begonnen haben, alle Kolleg:innen über unser Engagement in der Initiative zu informieren und für die Bedeutung des Themas zu sensibilisieren. Jetzt gilt es, gezielt die richtigen Leute im Unternehmen anzusprechen und die notwendigen Zahlen zu sammeln, um unsere eigenen Treibhausgase auch ermitteln zu können. Und es sind wirklich sehr, sehr viele Daten, die wir bis zum Jahresende benötigen! Wenn wir diese Basis erst einmal haben und davon unsere konkrete, individuelle Strategie ableiten können, sind wir einen riesigen Schritt weiter.

Welche Ihrer Klimaschutzaktivitäten sehen Sie als Leuchtturmprojekt an?


Tafil Pufja: Bis etwa Mitte 2023 ist die Entwicklung der Dekarbonisierungsstrategie der Stadtwerke das wichtigste Projekt. Erst wenn wir unseren CO2-Fußabdruck ganz genau kennen, können wir gezielt Maßnahmen auf den Weg bringen, um ihn zu verkleinern und Emissionen zu verringern. Ziel ist eine Roadmap mit gezielten Maßnahmen zum Klimaschutz, beispielsweise die Belegung aller Gebäude der Stadtwerke mit Photovoltaik. Vieles von dem, was wir bei der Erstellung dieser Strategie lernen, wollen wir auch direkt für unsere Kund:innen nutzbar machen.

Gibt es Klimaschutzaktivitäten, die in naher Zukunft geplant sind?

 

Tafil Pufja: Wir sind gerade dabei, unseren Fuhrpark auf E-Fahrzeuge umzustellen.
Im Privatsektor treiben wir stark die Photovoltaik voran. Außerdem kooperieren wir in Willich mit dem Energiezentrum (EZW), um Photovoltaik für Gewerbekunden nach vorne zu bringen: Bis zum Jahresende soll es auf gewerblich genutzten Flächen weitere 100 Großanlagen geben. Gute Ideen und Ansätze für Kooperationen sind wirklich im Überfluss vorhanden – alleine die Ressourcen, die man für die Umsetzung braucht, bereiten allen beteiligten Akteur:innen manchmal Kopfzerbrechen.

Was steht bei Ihnen aktuell ganz oben auf der Agenda? Welches Thema beschäftigt Sie aktuell am meisten?


Tafil Pufja: Wir wollen zwei Ansätze konsequent miteinander verzahnen: Lösungen, die für die verschiedenen Gruppen von Kund:innen gut sind und Lösungen, die für die Umwelt gut sind. Wir haben in der Vergangenheit sehr von einzelnen Produkten aus gedacht und die Teams entsprechend aufgestellt. Das ändern wir gerade und bauen neue interne Strukturen. Die wiederum gestalten wir so, dass sie den Mitarbeitenden Raum für Kollaboration und Kreativität geben. In dem Zusammenhang beschäftigt uns auch sehr, wie wir die richtigen Leute begeistern, bei uns mitzumachen.

Wie arbeiten Sie persönlich konkret am Thema Klimaschutz?


Tafil Pufja: Klimaschutz ist ja kein singuläres Thema mehr. Es durchzieht alles, und das wird durch die aktuelle globale politische Situation noch verschärft. Mir ist in meinem persönlichen Umfeld wichtig, eine positive Haltung zu transportieren. Jede:r von uns kann im eigenen kleinen Bereich sehr viel tun! Ob es der sparsame Umgang mit Energie ist, das Engagement in lokalen Umweltgruppen oder ein bewusst reduzierter Konsum. Ich merke bei mir selbst, dass diese naheliegenden Veränderungen herausfordernd sind, aber möglich.